Fast food forever........?  


Wer glaubt im Mutterland des „“„Fast- und Convenience-Food“ gibt es nichts anderes, außer Hamburger und Big Mac, der irrt gewaltig.

Die kulinarischen Gepflogenheiten haben sich enorm verändert. Die Nachfrage nach lukullischer Vielfalt steigt ständig. Fernsehkoch-Shows und Kochschulen wachsen wie Pilze aus dem Boden und schaffen ein neues Bild der Amerikanischen Esskultur. Zum einen geprägt durch Internationale Einflüsse und zum anderen durch die unterschiedlichsten Kulturen und deren Essgewohnheiten haben die Entwicklung auf dem US-Amerikanischen Kontinent längst stark beeinflusst. Hinzu kommt noch, dass der US Bürger vermehrt seinen Urlaub im Ausland verbringt.

Man höre und staune bis vor 20 Jahren hatten nur 7.5% aller US Bürger einen Reisepass. Allerdings sollte man wissen, dass der US Bürger bis vor 9/11  z.B. nur mit dem Führerschein nach Kanada oder Mexiko einreisen konnte.

Ständige Aufklärungen in TV-Shows führten zum Ergebnis, dass in den Familien immer mehr die Begriffe „“Healthy Food“ (gesundes Essen) und „“Low Fat“, (fettarm) zum festen Bestandteil, bei der Zubereitung von einem „“Lunch“ oder „“Dinner“ geworden ist.
Frische Nahrungsmittel und das Angebot an „“Organic Food“ befinden sich gewaltig im Vormarsch. Wobei strenge Auflagen bei den amerikanischen Bio-Produkt-Anbietern Vertrauen in der Bevölkerung bewirken und schaffen ein Bewusstsein, sich für „organische Produkte“ zu entscheiden.

Beginnen wir unsere kulinarische Reise, mit dem, was uns als Europäer als erstes ins Auge fällt und wir oftmals zu unrecht, die Amerikaner in eine "Fast-Food-Schublade" stecken, dem Sandwich:

Kein anderes Volk der Welt hat den Sandwich zu solch einer Perfektion und kulinarisch so geschmackvoll entwickelt, wie der US Bürger. Es ist einfach sagenhaft was man speziell in New York an einer Vielfalt von Sandwiches geboten bekommt. Der bekannte “NY Deli Style Sandwich“ hat zwischenzeitlich Weltruhm erlangt. Interessant dabei ist, dass der Sandwich eigentlich aus England kommt und vom Earl of Sandwich kreiert wurde. Der hat nämlich während er 24 Stunden lang ununterbrochen Karten spielte sich nur von „“belegten Broten“ ernährt. Voila, der “Sandwich“ war geboren.

Die bekanntesten Sandwiches dürften der Reuben Sandwich, Philly Style Sandwich, Italian Grinder, Tuna Melt und der smoked Turkey Breast Sandwich sein. Alle fünf Sandwiches sind in ihrer Art, Zubereitung und Präsentation unterschiedlicher wie es nicht mehr geht. Aber alle „“Finger licking“ wie die Amis gerne sagen.

Rezepte und Hintergrund Infos, sehr interessante übrigens, gibt Euch Martina hier.........

Während im New England Raum, wo viele Iren ihre Heimat gefunden haben (hier geht übrigens bei Feuerwehr und Polizei nix ohne die Iren) „“Cornedbeef & Cabbage and green Beer“ am St. Patricks Day traditionell verspeist und getrunken werden, wird in New Mexico, Texas und Arizona das allen bekannte „“Chilli con Carne“ bei jeder Gelegenheit gegessen. In manchen Dörfern und Städten sind die jährlich „“Chilli cook offs“ genauso beliebt wie bei uns die jährlichen Kirchweihfeste wo´s Bratwurst, Grillhendl und Bier gibt.

Man glaubt es kaum, aber war, im Bundesstaat Ohio in Bucyrus findet jährlich eine „“„Bratwurst BBQ Party statt bei der die jährliche Bratwurstkönigin gewählt wird und.......man staune, eine deutsche „"Bratwurst-Repräsentantin“ zu Gast ist.

Was wäre die amerikanische Küche ohne BBQ? Eine Supererfindung sich kulinarisch zu verwöhnen und gleichzeitig Freundschaften und Kontakte pflegen. Das BBQ ist z.B. ein jährliches „MUSS“ am “4th of July“, dem "„Independence Day“. An diesem Tag grillt jeder. Da wird gegrillt was das Zeug hergibt, die Fahnen gehisst und mindestens an diesem Tag ist jeder Amerikaner Patriot und pflegt „“Socializing with the neighborhood“. Empfehle ich allen Deutschen, die speziell im ständigem Streit mit dem Nachbar liegen. Sehr lehrreich sag´ ich nur.

Tja, und in Kentucky findet jedes Jahr ein sogenanntes BBQ-Festival mit einem Wettbewerb statt, dass mit fast 90.000 Besuchern einen Rekord, in Veranstaltungen dieser Art, aufweist. Hierbei können sich die Bewerber, in verschiedenen Grillkategorien, mit unterschiedlichen Fleischsorten qualifizieren.

Wenn schon US-Tradition, dann darf natürlich “Thanks Giving Day“ nicht vergessen werden. Während die US Amerikaner den Thanks Giving Day jedes Jahr am vierten Donnerstag des Monates November feiern, zelebrieren die Kanadier den bereits am zweiten Montag im Monat Oktober. Also wer Turkey Freak ist, kann ja dann immer beide Tage zum Anlass nehmen um sich zweimal einen Truthahn reinhauen, bevor er dann Weihnachten zum dritten und letzten „Truthahnessen“ eingeladen wird. Thanks Giving und Weihnachten sind also die traditionellen Tage, wo man Truthahn isst und in vielen Gegenden wird dazu auch noch „“Honey glazed Virginia Ham“ serviert.

Natürlich nicht zu vergessen in den Südstaaten, die „“Cajun Style“ Küche. Die vom berühmten „“Shrimp Cajun Style“ über „“Rice and Beans bis zum „“Gumbo“ den Einfluss französisch-kreolischer Küche nicht verleugnen können.

Martina hat zu allen ein paar tolle Rezepte........

Also wenn man sich schon den Gaumen permanent mit den tollsten Gerichten kitzelt, darf das Bier natürlich bei so deftigen Sachen wie BBQ, Chilli con Carne etc. nicht fehlen. Ja und da werden nun einige in Deutschland groß aufstöhnen und rummaulen, weil das Ami-Bier ja „“net zu da saufa is....“ Leute kommt´s alle mal schön runter von Eurem patriotischem Bier-Ross!

Frohe Kunde für alle Biertrinker die so gerne mal in die USA möchten, aber sich nicht trauten, weil´s Bier da halt gar so schlecht sei. Ich habe in den USA ,wie selten in einem Land, so gutes, schmackhaftes, variantenreiches und kühles Bier getrunken! Jawoll!!

Das Geheimnis ist, dass in den USA so gut wie in jeder Stadt, sagen wir mal so, um die 200.000 Einwohner (manchmal sogar weniger) eine sogenannte „“Micro Brewery“ zu finden ist. Tja, und was sag ich Euch, die meisten von den Brauern haben ihr Handwerk von einem........jawohl.......Deutschen Braumeister gelernt und diese haben ihr Wissen zwischenzeitlich schon weitergegeben.

Kleine Anekdote am Rande. Nach über 5 Jahren in Costa Rica (Deutscher Braumeister selbstverständlich, wie in allen lateinamerikanischen Ländern) habe ich so langsam an Weißbierentzug gelitten. Aus irgendeinem Grund bin ich dann in Reno-Nevada gelandet. War im Hotel „“Silver Legacy“ einquartiert und da ich mir aus Spielautomaten nix mache, im Hotel rumgelatscht. Was ich nicht wusste, dass an´s Silver Legacy noch zwei weitere Hotels, und zwar übergangslos, angebaut waren. Mir ist nur die unterschiedliche Uniform-Farbe aufgefallen, mehr nicht. Wie´s halt in allen Hotels mit Spielkasino ist, findest du irgendwann nicht mehr raus. Was eigentlich gewollt ist. Wie auch immer, beim zurückgehen in mein Hotel, steigt mir der typische Braugeruch in die Nase. Da ja den Amis alles zuzutrauen ist, dachte ich, dass die über die Aircondition den Biergeruch verbreiten, um so den Bierumsatz anzukurbeln. Alles ist ja Heutzutage möglich.......Dem war aber nicht so!

Mitten in einer Bar, die noch dazu Country Life Music hatte, stand eine Micro Brewery. Ich also freudig erregt an die Bar und nach einem Bier gefragt und was fragt der Kellner: „“Do you won´t a Weizenbeer?“ Ich dachte ich fall vom Hocker. Wo zu Teufel wusste er, dass ich Weizenbier-Entzugserscheinungen hatte?? Ich habe da ein hefetrübes Weizenbier vom Fass bekommen. Nur vom Feinsten! Die nächsten Tage wurde von mir, deren komplettes Sortiment von insg. neun verschiedenen Biersorten durchprobiert und muss sagen: "Hut ab vor dieser Vielfalt und dem Geschmack! "Ich bin dann richtig Micro Brewery süchtig geworden. Egal in welcher Stadt ich war, überall hab ich als erstes nach einem guten Bäcker und dann nach einer MB gefragt. Tja, und meist war die Suche erfolgreich. Wie sagt die Bibel schon: "Wer suchet, der findet......."

Übrigens, die größte Bierveranstaltung findet jährlich in Denver/Colorado statt. Mehr als 1000 Biere aus über 200 nationalen Brauereien werden hier vorgestellt und von den Besuchern getestet. Mit einer Besucherzahl von fast 30.000 Besuchern, ist dies die älteste und bekannteste Biermesse in den Staaten.

Über Weine, welche in den USA gekeltert werden, hab´ ich ja schon in unserem „“Wein Block“geschrieben.

Noch ein paar Anmerkungen zu den alkoholfreien Getränken. Wasser wird in den USA eigentlich in jedem Restaurant automatisch serviert. Zudem sind ja die Marken Coke und Pepsi nirgendwo zu übersehen und auf jeder Speisekarte präsent. Was ich super finde, dass man bei fast allen Fast food-Ketten beim Kauf eine alkoholfreien Getränks immer ein sog. „“Refill“ dabei ist. Dieser Refill ist nix anderes als dass man sich selbst das Glas oder den Becher nocheinmal umsonst nachfüllen darf. Sollten die Deutschen mal übernehmen. Wir machen doch sonst den Amis alles nach.......

Aufpassen liebe Biertrinker, „“Root Beer“ hat mit Bier soviel gemeinsam wie Fußball und Volleyball. Es ist ein „“Non alcoholic drink“ der schlicht und ergreifend nach Bubblegum schmeckt. Für den der´s mag ist´s wohl das Groesste......

Naja, und wie halt in den USA üblich, wird daraus gleich noch ein Sommergetränk gemacht. Was dem Europäer sein „“Eiskaffee“ ist, ist dem Amerikaner sein“Float Root Beer, was nix anderes ist, als in ein Glas Root Beer schütten und darauf eine Kugel Vanille-Eis. Hiermit bist du bei ca. 95% der amerikanischen Kindern „“Best Buddy“, wenn du dies im Angebot hast.

Apropos Kaffee. Kaffee wird in den USA immer und überall getrunken. Auch hier, wie z.B. Starbucks und Italian Coffee Company beweisen, haben die Amerikaner einen Ideenreichtum entwickelt, dem keine Grenzen gesetzt sind. Ich glaube kaum, dass es außerhalb der USA eine derartige Vielfalt einen Kaffee zu trinken gibt.

Wir sind am Ende unserer nur kurzen kulinarische Reise angelangt, die noch längst nicht alle Eindrücke vermitteln konnte oder tiefere Einblicke zulässt. Wer selbst einmal eine Reise nach oder durch die USA plant und durchführt, wird merken, dass es außer Fast food - Ketten und Schnellrestaurants, noch viel mehr zu entdecken gibt, als wie ich es hier kurz angeschnitten habe.

Viel Spass im Land der unbegrenzten kulinarischen Möglichkeiten

  
  

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